1. Sich nur auf einen Kanal beschränken

In manchen Lebensbereichen mag das Motto „weniger ist mehr“ gelten. Grundsätzlich auch beim Recruiting über Social Media, denn lieblos mehrere Social Media Plattformen zu bespielen, nur um sich nicht lediglich auf einen Kanal zu beschränken, bietet auch nicht den gewünschten Mehrwert. Sie müssen sich jedoch Ihrer Zielgruppe anpassen. Potenzielle Bewerber sind in der Regel nicht nur auf XING, Facebook oder LinkedIn, sondern schauen Insta-Stories, scrollen danach durch ihre TikTok For You Page und posten anschließend einen Tweet. Im Ergebnis halten sie sich täglich auf vielen verschiedenen Social-Media-Plattformen auf, wodurch Sie großes Recruiting-Potenzial verschwenden, wenn Sie sich auf nur einen Kanal beschränken.

 

2. Keine digitalen Bewerbungsmöglichkeiten

Das Grundprinzip ist relativ simpel: Wer sich online über ein Jobangebot bzw. den dahinterstehenden Arbeitgeber informiert, möchte auch die Chance geboten bekommen, sich online auf die Stellenanzeige zu bewerben. Eine Online-Bewerbung ist oftmals deutlich schneller und effizienter möglich. Wenn Sie potenziellen Bewerbern diese Chance verwehren, erhalten Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch weniger Bewerbungen. Dies ist in Zeiten des Fachkräftemangels definitiv schädlicher als sonst.

 

3. Zu lange Interaktionszeit mit Followern

Zum Recruiting über Social Media gehört auch die Kommunikation mit den Followern, denn mit einer wachsenden Followeranzahl steigen auch die Interaktionen, einerseits in Form von Klicks, Likes und Shares, andererseits aber auch in Form von Kommentaren und Direct Messages. Und auf diese gilt es zu reagieren – und zwar möglichst schnell. Offene Fragen beantworten, auf Kritik eingehen und mögliche Probleme lösen gehört zu der Kommunikation mit potenziellen Bewerbern dazu. So wird der einst stille Follower zu einem Gesprächspartner, dem Sie auf Augenhöhe begegnen müssen.

 

4. Unpassende und störende Werbung

Was Sie sich für erfolgreiches Recruiting über Social Media vor Augen halten müssen ist, dass Sie potenzielle Bewerber in deren Freizeit antreffen. Wir reden hier nicht von typischen Jobportalen, die zum Ziel haben, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzuführen, und wo sich dementsprechend auch nur jobsuchende Arbeitnehmer aufhalten. Aus dieser Erkenntnis resultiert, dass es einer abweichenden Ansprache bedarf. Lästige Werbeanzeigen sind auf Social-Media Plattformen fehl am Platz. Gefragt sind kostenlose und zugleich nützliche Inhalte, die Ihr Unternehmen und dessen Werte rüberbringen. So bewegen Sie auch die Arbeitnehmer zu einer Bewerbung, die noch gar nicht wissen, dass Sie auf der Suche nach einem neuen Job sind.

 

5. Unkreativer und langweiliger Content

Dass das Ziel beim Recruiting über Social Media die Mitarbeitergewinnung ist, ist selbstverständlich. Um dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch mehr notwendig als das ständige Ausspielen von immer gleichen Stellenangeboten. Damit Ihre Stellenanzeigen überhaupt gesehen werden, brauchen Sie Follower. Und die Nutzer der jeweiligen Plattform werden Ihnen nur folgen, wenn sie dafür einen Mehrwert in ihrer arbeitsfreien Zeit geboten bekommen. Die Herausforderung beim Social-Media-Recruiting besteht nämlich darin, potenzielle Kandidaten durch interessante Beiträge auf das Unternehmen und die dazugehörigen Arbeitsplatzangebote aufmerksam zu machen. Beispiele für Themen, die Sie in Ihrem Content aufgreifen können sind die Möglichkeit auf eine Teilzeitanstellung, Ihre Präsenz auf Messen, Jobs für Praktikanten, interessante Geschichten aus dem Unternehmensalltag, die Absicherung im Alter oder Sport- und Freizeitangebote.

 

6. Fehlende Authentizität

Fehlende Authentizität ist für beide Seiten, also Arbeitgeber und Bewerber, nicht vorteilhaft.

Offensichtlich geschönte Inhalte sind sehr abschreckend, denn potenzielle Bewerber möchten schließlich wissen, wie es wirklich in Ihrem Unternehmen zugeht. Spätestens beim ersten Zusammentreffen folgt sonst die Enttäuschung. Wenn Sie falsche Erwartungen an Ihr Unternehmen beim Bewerber erweckt haben, riskieren Sie im Zweifel eine schlechte Bewertung auf einem Arbeitgeberbewertungsportal.

 

7. Keine Ressourcen fürs Social Recruiting

Eins steht fest: Gerade wenn man mit dem Recruiting über Social Media beginnen will, braucht es Zeit und Geld, um erstmal einen Grundstein zu legen. Social Recruiting ist mehr als mal eben schnell eine Stellenanzeige auf Facebook zu veröffentlichen oder drei, vier Leute bei LinkedIn anzuschreiben. Mit dieser Strategie werden Sie kein erfolgreiches Social Recruiting betreiben. Werden Sie sich also im Vorfeld darüber bewusst, ob Sie ausreichend Budget und vor allem Zeit investieren können. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie besser bei Ihren bewährten Strategien bleiben oder erneut über die Prioritätensetzung und die Budgetverteilung nachdenken. Denn fürs Social Recruiting gilt: Von nichts kommt nichts!

 

8. Eine zu lange Reaktionszeit auf Bewerbungen

In Zeiten des Fachkräftemangels kann es zum Problem werden, wenn Sie sich für die Reaktion auf eine Bewerbung zu viel Zeit lassen. Ihnen sollten nämlich zwei Dinge bewusst sein: Neben Ihnen suchen noch zig andere Unternehmen nach genau diesem einen Kandidaten und eine Online-Bewerbung wird oftmals eher nebenbei abgeschickt. Social-Media-Nutzer werden auf Ihre Stellenanzeige aufmerksam während sie an der Bushaltestelle stehen und durch ihren Instagram-Feed scrollen oder während sie vor dem Fernseher sitzen und auf TikTok unterwegs sind. Die Bewerbung erfolgt also eher impulsiv und bleibt so auch weniger im Gedächtnis. Dementsprechend ist es Ihre Aufgabe, möglichst schnell und vor allem persönlich auf eingegangene Bewerbungen zu reagieren, um zu vermeiden, dass der Bewerber in der Zwischenzeit einen anderen Job findet.

 

 

9. Nichtssagende Agenturfotos

Grundsätzlich ist die Verwendung von Fotos auf Social Media unerlässlich. Fotos bieten Nutzern Einblicke in den Arbeitsplatz und die Arbeitsatmosphäre. Doch auch hier können Fehler passieren, beispielsweise durch die Verwendung von allgemein bekannten Stock-Fotos. Stattdessen sollten Sie auf eigene und persönliche Aufnahmen setzen, besser sogar noch auf ein Recruitingvideo. Dieses dient als eine Art Treffen vor dem ersten Treffen. Mithilfe eines Recruitingvideos lassen sich nochmal besser Sympathien erschaffen und Emotionen erwecken.